[b]The "Green Mile"[/b] Der Film spielt in der Mitte der dreißiger Jahre. Aus der Sicht des Gefängniswärters Paul werden in eindrucksvoller Weise die letzten Tage einiger Gefangenen geschildert, die wegen ihrer Verbrechen zum Tode durch den elektrischen Stuhl verurteilt wurden. Diesen Weg von der Zelle bis zur Hinrichtung, nennt man auch the "Green Mile" Eines Tages teilt man ihm mit, daß mit einem Neuzugang zu rechnen sei. Aufgrund seiner abscheulichen Tat (Kindermörder) und der Tatsache, daß es ein Schwarzer ist, wird dieser Mann als äußerst unberechenbar, bedrohlich, ja sogar als sehr gefährlich beschrieben. Bei ihrer ersten Begegnung rutscht dem Wärter dann tatsächlich das Herz in die Hose. Umringt von vier Wächtern, jedoch Arme und Beine in Ketten gelegt, steht vor ihm ein Neger, der ihn mindestens um zwei Kopfgrößen überragt. Eine imposante, respekteinflößende Erscheinung. Widerspruchslos läßt er sich jedoch in seine Zelle führen, wo er sich gehorsam auf die Pritsche setzt. Die Ketten werden entfernt. nachdem er verspricht, keinen Ärger zu machen. Auf die Frage nach seinem Namen erläutert er: "John Coffey, wie coffee, nur ein wenig anders geschrieben", und er würde gern noch etwas wissen, wenn es erlaubt sei: "Werden zur Schlafenszeit alle Lichter auf dem Flur ausgemacht?" Er hätte nämlich Angst im Dunkeln. Daraufhin beruhigt man ihn mit einem Lächeln, daß einige Lampen sogar nachts brennen würden. Alles andere beantwortet er höflich mit "Ja oder nein Sir." So kommt es, daß ihn alle die erste Zeit zwar für gutmütig aber sonst für einfältig und dumm halten. Paul, der Leiter des Todestrackts D behandelt seine Zöglinge sehr anständig, auch um Ruhe zu bewahren, da er weiß, daß sie in ihrer Lage bei dem geringsten Tumult völlig durch drehen und den Kopf verlieren würden. Die meisten seiner Kollegen folgen seinem Beispiel. Ausnahmen bestätigen die Regel. Einer darunter ist ein richtiges fieses Ekel. Als Neffe des Gouverneurs hat er es geschafft sich seinen jetzigen Posten zu erschleimen. Auch droht er bei geringsten Vorkommnissen damit seine Mitarbeiter anzuschwärzen. Alle hassen ihn, weil er solch ein Dreckschwein ist, doch aufgrund der Vetternwirtschaft müssen sie ihre Wortwahl häufiger enorm zügeln. Wo dieser auftaucht gibt es Ärger bzw. Schwierigkeiten. Böswillig, provozierend und mit voller Absicht bricht er beispielsweise einem Insassen die Finger, bis dieser unter Schmerzensschreie zusammenbricht. Im letzten Augenblick kann Paul gerade noch das Schlimmste verhindern. Sehr energisch befielt er dem Wärter sofort die Station zu verlassen. Beschimpfungen, ja Drohungen, die ihm hinterher geschrien werden, nimmt er scheinbar gelassen zur Kenntnis. Schon zu Beginn der Handlung wird ziemlich schnell klar, daß Paul an einer fürchterlichen Blasenentzündung leidet. Jeder Gang zur Toilette bereitet ihm ungeheure Qualen und er bricht jedesmal unter wahnsinnigen Schmerzen schweißgebadet zusammen. Gleichzeitig hat er aber auch große Angst zum Arzt zu gehen, weil der ihm anscheinend auch nicht helfen kann. Eines Abends liegt er wieder einmal zusammengekauert auf dem Linoleumboden, als ihn mit einem Mal John zu sich ruft. Nach anfänglicher Ablehnung, dies sei im Augenblick nicht der richtige Zeitpunkt, wiederholt der Schwarze seine Bitte, nur in einem energischeren Ton. Irgend etwas in seiner Stimme ist anders als sonst. Verdutzt setzt sich der Gefängniswärter also kriechend in Bewegung. Bei den Gitterstäben angekommen, packt diese riesenhafte Gestalt urplötzlich zu und hebt ihn mit einem Arm an seiner Uniform hoch! Pures Entsetzen ist in Pauls Augen zu lesen, als würde sein letztes Stündlein schlagen, während die Hilferufe der anderen Häftlinge von den Wänden widerhallt. Die Lampen im Flur beginnen mit einem Mal heftig zu flackern. Er spürt die andere Hand, wie sie einen enormen Druck zwischen seinen Beinen ausübt. Ein gellender Schrei bleibt in seiner Kehle stecken, statt dessen verändert sich sein Blick zu einem entspannten Lächeln, denn in diesem Moment spürt Paul, daß er geheilt ist. Parallel dazu wird der ganze Raum in ein strahlend weißes Licht getaucht. Jedoch damit nicht genug. Als er sein Werk vollbracht hat, setzt sich John auf seine Liege und sperrt den Mund ganz weit auf. Heraus sprudeln Tausende von winzig kleinen Schmutzpartikeln. Es sieht so aus als würde er den Dreck, (Pauls Blasenentzündung) den er vorher in sich aufgenommen hat, wieder ausspeien. Danach fällt er todmüde zur Seite und schläft auf der Stelle tief und fest ein. Staunend, ja geradezu fassungslos beobachten die Anwesenden das Geschehen. Dort schießt es Paul erstmalig durch den Kopf: “Wer solch eine Kraft in sich trägt, der kann kein Mörder sein. Eine kleine Maus spielt in dem Film besonders für einen Gefangenen eine bedeutende Rolle. Nach anfänglich mehreren erfolglosen Jagdversuchen, nimmt sich dieser ihrer an, bringt ihr sogar ein paar Kunststückchen (Stöckchen holen etc.) bei und gewinnt somit den besten Freund. An seinem Todestag verspricht man ihm, daß sie im "Mäuseland", wo sie nun hinkommt gut aufgehoben ist. Doch bevor die Beruhigung noch richtig ausgesprochen werden kann, macht der fiese Wärter wieder mal alles zunichte. Bei dem Versuch reiß aus zu nehmen, ist sein Fuß leider schneller als sie. Erbarmungslos und mit einer grinsenden Grimasse tritt er sie kaputt. Der zum Tode Verurteilte fällt bitterlich weinend auf die Knie. Nur mit aller Gewalt bekommt man ihn vom Fleck. Seine Schreie sind noch lange in den Gängen zu hören. Bei seiner Hinrichtung kommt es dann noch zu einem tragischen Vorfall: Um den Strom schneller durch den Körper zu bekommen, bekommt der Verurteilte einen nassen Schwamm unter die Kopfhalterung. Diese wichtige Maßnahme unterschlägt unser Ekel wissentlich, da er “das Stück Dreck", wie er alle bezeichnet, leiden sehen will. Unter fürchterlichen Qualen und nicht enden wollenden Zuckungen sieht man wie dieser Mensch regelrecht verkohlt. Als sie die Situation in ihrem vollen Ausmaße gewahr werden, packt alle bei diesem Anblick (inkl. Zuschauer) das blanke Entsetzen, doch bevor sie noch irgendwie eingreifen können, ist es schon längst viel zu spät. Ihnen bleibt nur noch sich voller Scham und Abscheu abzuwenden. Für ihren Kollegen empfinden alle seitdem nur noch zu tiefste Verachtung und zwar mehr denn je. Während dessen verharrt John auf seiner Pritsche. Es ist, als würde er jeden einzelnen der Stromschläge selbst durchleben. Schweißperlen stehen auf seiner Stirn. Sein ganzer Leib erzittert und erbebt jedesmal, begleitet von unsagbaren Krämpfen, die seinen Körper unter Schmerzensschreie immer wieder aufbäumen lassen. Jedoch die ganze Zeit über hält er die kleine, tote Maus beschützend in seinen Händen. Als dann dieses schreckliche Zinarium endlich ein Ende findet, beginnt er nun sie sehr behutsam zu beatmen. Diesen Vorgang wiederholt er einige Male, bis sich in seinen Handflächen wie beim ersten Mal ein strahlend weißes Licht ausbreitet. Als es erlischt, krabbelt das putzige Tierchen wieder ganz munter auf seine Schulter und fängt an sich ausgiebig zu putzen. Nachdem er wiederholt den Schmutz aus sich hinaus gelassen hat, bricht John kraftlos in sich zusammen. Paul wälzt sich unruhig in seinem Bett hin und her. Von seinem Boß erfährt er, daß dessen Frau schwer erkrankt ist. Ein Tumor in ihrem Kopf wächst unaufhaltsam. Er bedeutet nicht nur den zunehmenden Zerfall ihres Körpers, sondern verändert auch die Psyche auf sehr drastische Weise. An schlechten Tagen stößt sie die wüßesten Beschimpfungen gegen alles und jeden aus, da sie ihre Umwelt sowie bekannte Personen in solchen Phasen kaum noch wahrnehmen kann und von Tag zu Tag wird es schlimmer. So entsteht in Pauls Gedanken ein gefährlichen Plan: Nach Absprache mit seinen Kollegen schleusen sie John in einer Nacht- und Nebelaktion aus dem Gefängnis. Ihr “Fiesling" aber wird von ihnen kurzerhand überlistet. Mit einer Zwangsjacke verschnürt und einem Taschentuch geknebelt, sperren sie ihn in die Gummizelle, welche ansonsten nur für ganz schwere Fälle vorgesehen ist. Alles muß sehr schnell gehen, denn sie wissen, wenn sie erwischt werden, ist alles aus! Trotzdem riskieren sie “Kopf und Kragen." In einem Jeep versteckt, fahren sie mit dem Schwarzen zu dem Haus ihres Chefs. Dessen erste Reaktion ist natürlich mit geladenem Gewehr wutschnaubend auf die Veranda zu stürmen und abzudrücken. Im letzter Minute kann er jedoch von seinen Männern daran gehindert werden. Völlig verblüfft beobachten er und die anderen, welche Wandlung in John vorgeht. Unbeirrt, den Blick geradeaus gerichtet, schreitet er die Treppen hinauf, bis zu dem Zimmer der Frau, als würde er dieses Haus schon seit Ewigkeiten kennen. Dort angekommen, schreit ihm die Kranke schon entgegen: “Komm her, du verdammter Nigger und fick mich! Das ist doch das einzige, was Du richtig kannst und willst. Also, worauf wartest Du, He? Nimm mich gefälligst!"" Zur Verdeutlichung ihrer Worte spreizt sie ihre Beine. Er jedoch setzt sich behutsam auf die Bettkante, nimmt das kleine, eingefallene sowie von der Krankheit gekennzeichnete Gesicht in beide Hände und schaut ihr unverwandt fest in die Augen. Minuten vergehen, bis er sich vorsichtig über sie beugt und ihren Mund mit seinen Lippen öffnet. Das strahlend weiße Licht beginnt in ihrem Inneren zu leuchten, als wäre jemand in ihre Mundhöhle gekrochen und hätte dort eine Taschenlampe angeknipst. Zwischen ihnen entsteht ein enormer Sog. Während John praktisch das Schlechte bzw. das Böse (die Krankheit) in sich aufnimmt, verändert sich das Aussehen der Frau zunehmend. Das Gesicht entspannt sich und bekommt wieder Farbe, die häßlichen, braunen Flecke verschwinden. Verwundert läßt sie nun ihren klaren, hellen Blick durch den Raum gleiten: “Wo bin ich?" Die Umherstehenden, besonders ihr Mann, können das gerade Gesehene kaum glauben. Vorsichtig nähert er sich ihr, um sie dann überglücklich in seine Arme zu schließen. Tränen rinnen ihm dabei über die Wangen. Da John den “Dreck" in seinem Körper trotz größter Anstrengung nicht sofort los wird, ist er nach dieser Tortur so sehr geschwächt, daß er nicht einmal in der Lage ist, sich zu erheben. Auf Fragen antwortet er kaum. Gestützt von zwei Männern muß er hinaus getragen werden. Ohne große Schwierigkeiten erreichen sie wieder das Gefängnis. Dort angekommen, fällt er in seiner Zelle sofort in sich zusammen. Mehrere Tage vergehen, doch sein Zustand verbessert sich nicht. Im Gegenteil: Die Hustenanfälle werden immer schlimmer. Ansonsten liegt er völlig kraftlos und apathisch da. Auch an Nahrungsaufnahme ist fast nicht zu denken, obwohl das Personal, insbesondere Paul, wirklich alles versuchen, ihn wieder aufzupäppeln. (Zwischen den beiden Männern entwickelt sich eine echte, tiefe Freundschaft, sofern das in einem Knast möglich ist.) In ihren Gesichtern kann man die große Besorgnis ablesen. Dann folgen ein paar ausschlaggebende Dinge. Da es sich jedoch um mehrere bedeutungsvolle Abläufe handelt, lassen sie sich schlecht in ein einziges Ereignis verpacken: Eines Tages bekommen sie einen weiteren Neuankömmling. Zu Beginn scheint es, als sei er ein willenloses Geschöpf, daß unter Einfluß von Medikamenten alles über sich ergehen läßt. Bis auf den Neger ahnt keiner auch nur im entferntesten, daß unter der Maskerade eine wilde “Bestie" lauert, die nur den geeigneten Moment abwartet, um zuzuschlagen. Unter einem Vorwand lockt er das Ekel zu sich heran. Dann geschieht es! Mit einer blitzschnellen Bewegung hat der Unberechenbare den Wärter im Würgegriff und drückt ihm die Kehle zu, daß dieser nur noch japsend nach Luft schnappt. Nur die heran eilenden Kollegen können im letzten Augenblick das Schlimmste verhindern. Purer Angstschweiß rinnt ihm in Strömen übers Gesicht und vor lauter Schiß pißt er sich dann auch noch die Hose voll. Der Urin läuft ihm regelrecht an den Beinen hinunter. Anstatt ihnen jedoch zu danken, sucht er wie ein elender Feigling das weite. (Nach diesem Vorfall wird ihm nahegelegt, sich versetzen zu lassen.) Als Strafe für seine Tat sperrt man den Anstifter in die schon erwähnte Gummizelle. In dem ganzen Tumult hört Paul auf einmal seinen Namen rufen. Es ist John. “Ich muß Ihnen unbedingt etwas zeigen." Als hätte der Wächter schon so eine Vorahnung, wehrt er sich mit einem “NEIN!!" entschieden dagegen. Plötzlich und unerwartet heftig packt ihn der Neger am Arm: “Es muß aber sein, weil es die Wahrheit ist!" Aus diesem Griff gibt es kein Entrinnen, so sehr Paul auch darum bittet, ja geradezu fleht. Was dann vor seinem inneren Auge abläuft, gleicht der Geschichte eines Horrorromanes: Er sieht eine Farm, sowie zwei kleine Mädchen, die lachend über eine Wiese laufen. Ein Mann in Arbeitshosen beobachtet sie dabei mit einem hämischen Grinsen aus den Augenwinkeln, während er den angrenzenden Lattenzaun rot anstreicht. Als er das Gesicht erkennt, zuckt Paul unwillkürlich zurück. Mit einem Schlag wird ihm die ganze grausame Wahrheit klar. Der wirkliche Mörder der beiden Kinder war der Wahnsinnige, welcher jetzt bei ihnen in Gummizelle saß, nicht John. Dieser wollte noch zu Hilfe eilen, doch er kam zu spät. Also setzte sich der große, starke Mann nieder, nahm die beiden kleinen Körper bitterlich weinend in seine Arme und drückte sie fest an sich. Dabei kamen immer wieder die gleichen Worte über seine Lippen: “Ich kam zu spät, warum kam ich nur zu spät!" Als man ihn wenig später so fand, unternahm er gar nicht erst den Versuch wegzulaufen, geschweige denn, etwas zu erklären. Wozu? Man würde ihm ja doch nicht glauben. Die Verzweiflung des Vaters, der wütend auf ihn einprügelte, bis sogar dessen Arbeiter dem Einhalt geboten, konnte er nur allzu gut verstehen. Aus diesem Grunde ließ er sich widerspruchslos festnehmen und ins Gefängnis führen. Nun war er hier, um seinen letzten Weg, seine "Green Mile" zu gehen. Plötzlich kommt durch heftiges Husten alles Unreine aus ihm heraus, was er seit der Heilung der Frau nicht los geworden ist. Danach fällt er in einen tiefen, erholsamen Schlaf. Hingegen wird Paul nach all diesen spirituellen Offenbarungen speiübel. Eine tiefe Ohnmacht überfällt ihn. Was soll er jetzt tun? Beweisen konnte er jetzt auch nichts mehr. Dafür war es schon viel zu spät. Außerdem würde man ihm, anhand der vorliegenden Indizien niemals glauben, daß sie im Begriff waren einen Unschuldigen hinzurichten. Später fragt er: “Was erwartest Du jetzt von mir? Soll ich Dir helfen zu fliehen?" Sein Freund schaut ihn überrascht an: “Fliehen? Wovor? Nein, ich möchte nur das endlich alles vorbei ist. Jeden Tag geschehen so viele schreckliche Dinge auf dieser Welt und sie werden auch zukünftig passieren, solange die Menschheit nichts begreift. Gott weiß, ich tat mein bestes, um in seinem Sinne zu handeln. Nun aber bin ich so furchtbar müde, daß ich mich nur noch nach Ruhe und dem absoluten Frieden sehne. Nach diesen Worten ist Paul den Tränen nahe. "Hättest Du denn wenigstens noch einen letzten Wunsch, den ich Dir erfüllen könnte?“ – "Sir, wenn es nicht zu viel verlangt wäre, ich wollte mir immer schon einen Film im Kino ansehen, doch Sie wissen ja, daß wir Nigger da nicht rein dürfen.“ Diese Bitte wird ihm in einem nebenan liegenden Vorführraum gerne gewährt. Schließlich läßt sich jedoch das Unvermeidliche nicht mehr länger hinausziehen. Schweren Herzens öffnet der Wärter an diesem Morgen die Zelle. Sein Beruf erfordert, persönliche Emotionen im Griff zu haben, selbst wenn es einen fast umbringt. Damit man nicht sieht, wie elend ihm zumute ist, hält er den Kopf gesenkt. "Wir müssen gehen, John.“ sagt er leise. So wird dieser gottesfürchtige, gutmütige Mensch in den Raum zum elektrischen Stuhl geführt. Dort wartet eine grölende Zuschauermenge, die ihnen schon "Bringt ihn endlich zur Strecke, diesen Kinderschänder! Oder, Verreck doch, du Niggerschwein! Nun erhältst Du die Strafe, die Du verdienst!“ entgegen schreit. Die Lederriemen reichen kaum über seine stämmigen Arme und Beine. Bewundernswert ruhig und gefaßt läßt der Schwarze die ganze Prozedur über sich ergehen. Als Paul ihm aber das schwarze Tuch über den Kopf ziehen will, fleht er: Nein Sir, bitte nicht. Ich habe Angst im Dunkeln.“ Leicht nickend tritt sein Freund respektvoll einen Schritt zurück. Quälende Sekunden vergehen. Keiner der Uniformierten traut sich den letzten Hebel zu ziehen. Die Atmosphäre ist bis zum Zerreißen gespannt, als der Leiter des Todestrackts D nach einer Ewigkeit zitternd seine Stimme erhebt: "John Coffey, Sie sind vom Gericht Atlanta im Bundesstaat Georgia zum Tode durch den elektrischen Stuhl verurteilt worden. Haben Sie noch etwas zur Ihrer Verteidigung zu sagen. – Kurzes Zögern, Totenstille – "Dann wird hiermit das Urteil vollstreckt!“ Nahaufnahme: Einer, der Wärter drückt einen Knopf. Unter einem tiefen Seufzer zieht er den Hebel. Ein heller Blitz, ein kurzes Aufbäumen des Körpers, dann ist alles vorbei! Aber, alle Mitarbeiter wischen sich beim Gehen verstohlen übers Gesicht oder haben einen Kloß im Hals. Nachtrag: Nie zuvor zog mich ein Film so sehr in seinen Bann, daß er mich sogar noch ein ½ Jahr später beschäftigt, obwohl ich sicher schon ein paar persönliche Klassiker gesehen habe. Doch, keiner war es mir bisher soviel Wert darüber zu schreiben. Keine Ahnung, warum. Ich tat es einfach. Sicher ist vieles subjektiv zu betrachten. Bestimmt habe ich einige wichtige Details vergessen oder gar durcheinander gebracht. Man möchte mir dies bitte nachsehen, wenn man bedenkt, welcher Zeitraum dazwischen liegt. Zur Information: Gesehen habe ich ihn im Januar 2000. Mit dem Schreiben begann ich aber erst zwei Monate später, da ich meine ganzen Eindrücke und zum Teil sehr starke Empfindungen zuerst einmal ordnen mußte, sonst wäre nur ein heilloses schriftliches Chaos entstanden. Heute, wieder zwei Monate später, bin ich für mich zum Schluß gekommen. Als ich begann diese Geschichte nachzuerzählen, ahnte ich in keinster Weise, daß daraus vier volle Seiten entstehen würden. Phasenweise schrieb ich jedoch wie besessen an meinem Werk, da mich die Handlung in solchen Momenten ganz besonders fesselte. Es war, als würde ich dann einer inneren Stimme folgen. Immer wieder tauchten vor meinen Augen Szenen des Films auf, die sich regelrecht in meine Seele hineinbrannten. Teilweise träumte ich sogar davon, und ehe ich mich versah, saß ich schon wieder vor dem Computer. Bis zum Ende ließ es mir einfach keine Ruhe. Der ganze Film inkl. seinen Schauspielern (Tom Hanks, den anderen Namen weiß ich leider nicht mehr.) war gelinde gesagt bombastisch. Dies zur Erläuterung für jeden, der diese sehr persönliche Nacherzählung zu lesen bekommt. Denn da steckt mehr drin als nur Worte; nicht nur eine Menge schweißtreibende Arbeit!! Die Autorin