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Beitrag vom 01.12.2008: Interview mit Silvia Schmidt

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  • Anita Schäfer: Frau Schmidt ich finde Ihre Initiative „Daheim statt im Heim“ ganz toll, aber dennoch habe ich ein paar Fragen an Sie, die aufgetaucht sind.

    Was hat Sie dazu veranlasst, so vehement gegen Heime zu sein?

    Silvia Schmidt: Ja liebe Frau Schäfer, oder liebe Anita, warum bin ich so vehement gegen Heime...

  • Anita Schäfer: Genau das sehe ich genauso, im Moment heißt es ja ein Heimplatz sei günstiger als zuhause, meinen Sie auf Dauer gesehen ist das bezahlbar, ich seh da eine ganze Menge Kosten.

    Silvia Schmidt: Das sehen viele Menschen, diese Kosten, wir müssen aber feststellen...

    • Anita Schäfer: Aber besteht nicht auch die Gefahr, dass behinderte Menschen, die allein leben, vereinsamen?

      Wie kann man das auffangen?

      Silvia Schmidt: Ja, die Gefahr besteht, aber die besteht auch bei Menschen, die nicht behindert sind...

    • Anita Schäfer: Aber das setzt voraus, dass behinderte Menschen und nicht behinderte Menschen aufeinander zugehen.

      Silvia Schmidt: Sie meinen , dass nicht behinderte Menschen auf behinderte Menschen aufeinander zugehen...

    • Anita Schäfer: Ja aber auch umgekehrt. Und es ist schwierig im Moment, weil in vielen Köpfen einfach eine Hemmschwelle da ist.

      Silvia Schmidt: Richtig, da müssen wir uns fragen warum...

    • Anita Schäfer: Aber das bedarf einen langen Atem und wir müssen am Ball bleiben.

      Silvia Schmidt: Das hab ich jetzt...

    • Anita Schäfer: wir müssen am Ball bleiben und einen ganz langen Atem haben.

      Silvia Schmidt: richtig Frau Schäfer, wir müssen am Ball bleiben

    • Anita Schäfer: Sie sagen, sie wollen die Heime abbauen, wie stellen Sie sich vor, wenn jemand ganz lang in einem Heim gewohnt hat, wie stellen Sie sich dann die Ausquartierung vor.

      Silvia Schmidt: Frau Schäfer, da gibt es schon viele Beispiele in Deutschland...

    • Anita Schäfer: Glauben Sie, dass das Modell auch für sprachbehinderte und für schwestbehinderte oder ältere Menschen geht und kann das in der Praxis umgesetzt werden

      Silvia Schmidt: Da ist eine sehr gute Frage, weil normalerweise müsste man mit den schwerstbehinderten Menschen anfangen...

    • Anita Schäfer: Wann denken Sie, dass die Gesellschaft so weit ist.

      Silvia Schmidt: Am liebsten wünsch ich mir morgen, Frau Schäfer.

    • Anita Schäfer: Aber das denke ich, ist Utopie.

      Silvia Schmidt: Ja das ist ein Traum, aber man sollte ja nie das Träumen verlernen.

    • Anita Schäfer: Das denk ich auch.

      Silvia Schmidt: Ich bin aber davon überzeugt, dass auf Grund des demografischen Wandels...

    • Anita Schäfer: Das denk ich auch, aber mir fällt da ein schöner Schlusssatz ein, der heißt: wenn einer alleine träumt, dann ist es nur ein Traum, wenn viele gemeinsam träumen, dann ist das der Beginn einer neuen Wirklichkeit.

      Silvia Schmidt: Den Spruch werde ich mitnehmen, Frau Schäfer, der ist gut, der ist sehr gut.

    • Anita Schäfer: Genau und ich danke Ihnen für das Interview.

      Silvia Schmidt: Ich danke Ihnen Frau Schäfer