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12.05.2020 EKWZ

Modeberater, Nageldesigner, Alltagsbegleiter, Einkaufshilfe, Friseur, Seelsorger, mit einem Wort - Pflegekraft

Dienstag 12. Mai ist der Internationale Tag der Pflege. Ein guter Grund, dem Beruf einmal mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Im „normalen Alltag“ wird oft die entsprechende öffentliche Anerkennung vermisst. Momentan allerdings, in der Coronazeit, ist oft sogar von Helden des Alltags die Rede, die sogar mit einem Bonus belohnt werden sollen.

Was macht den Pflegeberuf aus, wie läßt er sich beschreiben. Nutzen wir doch die Gelegenheit und fragen die Bewohner unseres Wohnzentrums, denn sie erleben die Mitarbeiter der Pflege im wahrsten Sinne des Wortes hautnah.

So erklären Bewohner den Pflegeberuf.
Es gibt verschiedene Verantwortlichkeiten je nach Ausbildung. Fachkräfte tragen eine große Verantwortung, denn sie müssen für das einstehen, was Hilfskräfte oder auch Schüler machen. Ihre Aufgaben sind sehr vielseitig. Sie müssen Verbände machen, Katheder legen oder Spritzen können, um nur einige Beispiele zu nennen. Dazu kommen aber auch viele andere „kleine“ Leistungen, wie uns die Zähne zu putzen oder zu rasieren.

Pflegekräfte versuchen alles möglich zu machen. Sie müssen pünktlich zur Arbeit kommen, sich an einen Dienstplan halten und kümmern sich jeden Tag, auch am Wochenende und an Feiertagen um uns.

Manchmal stehen sie auch unter Zeitdruck. Sie unterstützen uns Bewohner, damit wir unsere Termine einhalten können. Sie leisten oft auch schwere körperliche Arbeit. Auch technische Hilfsmittel, wie z.B. Lifter, sollten sie bedienen können.

Bei all diesen beschriebenen Tätigkeiten und Hilfestellungen trifft Mensch auf Mensch. Viele Bewohner haben herausgestellt, dass es sehr darauf ankommt, wie und von wem sie gepflegt werden. Professionelle Pflege braucht auch ein menschliches Gesicht. Profesionelle Distanz steht der persönlichen Nähe gegenüber, die von den Bewohnern so beschreiben wird.
Ich finde es schön, wenn die Pflegerinnen und Pfleger mit uns ganz normal reden, vielleicht auch mal etwas Privates. Sie sollten hilfsbereit und freundlich sein, sollten zuhören können, den Bewohnern nicht ihre Meinung aufdrängen, sollten nicht alle Bewohner gleich behandeln, denn jeder Mensch ist ein Individuum. Pflegekräfte sollten sich in die Bewohner hineinversetzen können.

Wie beschreiben die Pflegekräfte ihren beruflichen Alltag.
„Meine Aufgabe ist es, auf die Bedürfnisse individuell einzugehen.“ „Der pflegerische Aufwand ist sehr unterschiedlich.“ „Man braucht viel Einfühlungsvermögen, denn man kann nicht einfach nur nach Plan arbeiten“. „Wenn ich sehe, einer Person geht es nicht so gut, muss ich mich mit meiner pflegerischen Tätigkeit entsprechend anpassen.“

„Ich hätte nicht gedacht, dass so viel Fachwissen gelernt werden muss, aber das finde ich gut“. „In diesem Beruf wird man auch mit dem Tod konfrontiert und muss es aushalten, dass Menschen Schmerzen haben“. „Der Beruf ist auch körperlich anstrengend.“

Was ist die Motivation einen Pflegeberuf zu ergreifen und was sollte man für diesen Beruf mitbringen. Darüber sagen die Pflegekräfte:
„Ich könnte mir nicht vorstellen in einem Büro zu arbeiten“. „Für mich ist es wichtig anderen Menschen helfen zu können“. „Bei diesem Beruf kann ich meine persönlichen Erfahrungen einbringen.“ „Man muß sich darüber im Klaren sein, dass man es mit Menschen, nicht mit Dingen zu tun hat“. „Auch die fachliche Kompetenz finde ich wichtig und Teamgeist“. „Ich konnte hier im Eduard Knoll Wohnzentrum einige Tage probearbeiten, so habe ich den Beruf genauer kennen gelernt. Mir hat es Spaß gemacht und deshalb wollte ich den Beruf ausüben“. „Bei dem Pflegeberuf sollte man keine Berührungsängste haben“.

Um sich in die Herausforderungen, die der Beruf der Pflege mit sich bringt, besser hineinversetzen zu können, fragten wir Bewohner: „Was würdest du machen wenn du Pfleger wärst?“
Wenn ich Pfleger wäre? Die erste Antwort war „Ich wüßte nicht einmal, ob ich diesen Beruf überhaupt ausüben wollte“. Zusammenfassen lassen sich die Antworten mit den zwei folgenden Aussagen. „Ich würde versuchen, mir für die Bewohner Zeit zu lassen und auf die Wünsche und Bedürfnisse eingehen.“ „Ich würde die Leute so behandeln, wie ich gerne behandelt werden möchte, in pflegerischer Hinsicht und auch menschlich.“

In der Pflege stehen sich zwei Seiten gegenüber…
…die Pflegekraft die pflegt und die Person, die gepflegt wird. Der Pflegeberuf wird von beiden Seiten als ein Beruf mit umfangreichen fachlichen Anforderungen beschrieben, bei dem Menschen aufeinander treffen, die ihr Gegenüber respektieren sollten. Jeder Mensch ist anders, deshalb ist es wichtig, miteinander zu sprechen um den Bedürfnissen auf beiden Seiten gerecht zu werden. 

Das wünschen sich die Pflegekräfte
Weg vom Vorurteil über das Motto der Pflegetätigkeit „satt und sauber“, sollte das Bild dieses Berufs in der Öffentlichkeit realistischer und besser dargestellt werden. Wir würden uns weniger Verwaltungsaufwand für Dokumentationen über unserer Arbeit wünschen. Der Beruf könnte für junge Leute attraktiver gemacht werden, indem die Arbeit in Pflegeberufen mehr Anerkennung bekommen würde. Mehr Personal, würde automatisch Zeitdruck nehmen. Eine Wertschätzung sollte sich nicht nur in einer einmaligen Bonuszahlung ausdrücken, sondern in einer dauerhaft besseren Bezahlung.

Der Weg zum Beruf der Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann
Voraussetzung ist ein mittlerer Schulabschluss. Zwei Jahre lang werden alle Schüler gemeinsam unterrichtet, bevor sie sich im dritten Jahr entscheiden können, ob sie diese generalisierte Ausbildung weiter machen wollen, oder ob sie sich speziell für Altenpflege oder Kinderkrankenpflege entscheiden wollen.

Wenn wir Sie neugierig gemacht haben, Sie aber nicht sicher sind, ob eine pflegerische Tätigkeit das Richtige für Sie ist, wir bieten bei uns im Wohnzentrum die Möglichkeit für einen Schnupperarbeitstag an.


Nehmen Sie Kontakt mit unserer Pflegedienstleitung auf:            
                                   
Stefanie Köhler,  E-Mail: s.koehler@ekwz.de und Alexander Seuferlein
, E-Mail: a.seuferlein@ekwz.de




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