29.06.2021 Freundeskreis
Das Stück „Hierbleiben… Spuren nach Grafeneck“
beschäftigt sich mit dem Thema der „Euthanasie“-Verbrechen in der Zeit
des Nationalsozialismus. Umgesetzt wird es von der Inklusiven
Theatergruppe des Theater Reutlingen „in der Tonne“.
Dass
der Hof des Wohnzentrums Aufführungsort in Krautheim war, war für
Nadine Wiese, Geschäftsführerin des Eduard Knoll Wohnzentrum, eine
bewußte Entscheidung. Außerdem kam der Kontakt zu diesem Projekt
zustande, weil Nadine Wiese Mitglied im Beirat des
Verein LEADER Regionalentwicklung Hohenlohe-Tauber e.V im Bereich
Teilhabe ist und dieses Theaterprojekt durch die LEADER-Förderung
unterstützt wird.
Als
der Termin vor einiger Zeit angekündigt wurde, stieß er bei den
Bewohner*innen allerdings zuerst eher auf Skepsis. „Das Thema ist zu
schwierig - viele wissen gar nicht, um was es geht - ich möchte mich mit
dem Thema eigentlich nicht auseinandersetzen“, waren die
vorherrschenden Meinungen.
Doch
als dann die Theatertruppe im Hof ankam und ihre Requisiten auspackte
und aufbaute, siegte doch die Neugier und viele Bewoher*innen
versammelten sich um die „Bühne“. Auch einige Krautheimer mischten sich
unter die Zuschauer. Pünktlich um 10:00 Uhr startete die Aufführung.
Eine ausführliche Beschreibung und Hintergrundinformationen zum Stück finden Sie auf der Homepage LEADER Hohenlohe-Tauber.
Schnell
vergingen die anderthalb Stunden der Aufführung und der Applaus des
Publikums zeigte, dass die anfängliche Skepsis verflogen war.
Die
Stimmen der Bewohner*innen hörten sich jetzt ganz anders an: „Es war
sehr gut - es war für mich sehr aufwühlend, weil ich mich gut in die
Leute rein versetzen kann, wie sie sich gefühlt haben - das Thema geht
mir nah, es war echt beeindruckend, ich hab zwischendurch Gänsehaut
bekommen – dadurch, dass wir in der Schule das als Unterrichtsthema
hatten, habe ich es gut verstanden – so wie sie das Thema umgesetzt
haben, mal ernst, mal traurig aber auch lustig, war von allem etwas
dabei“.
Wir sind jetzt
schon gespannt, mit welchen Themen sich die Theatergruppe weiter
beschäftigen wird und würden uns freuen, wenn sie bei uns wieder spielen
würden.
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Amos schrieb am 07.07.2021 - 11:32 Uhr
Die Vergangenheit ist nicht vergangen. Projekte wie dieses sind Teil der Erinnerungskultur. Sehr schön, das es so ein mobiles Theater mit solchen Themen gibt. Wie ich sehe, sind viel Zuschauerinnen und Zuschauer gekommen. Sehr lobenswert ist, das dieses Theater ins EKWZ auf die Initiative der Leitung eingeladen werden konnte. Prima.