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07.02.2011

So entstand eine neue Tanzgruppe in der e.r.g.o. des Eduard-Knoll-Wohnzentrums

Gedächtnistraining, Malen, Basteln, Lesekreis, Filmvorführung, Einzelbetreuung und viele weitere Tages- und Freizeitangebote in der Tagesstrukturierung des Eduard-Knoll-Wohnzentrums gibt es, an denen die Bewohnerinnen und Bewohner teilnehmen können.
Vieles ist für uns selbstverständlich geworden und auf den ersten Blick scheinen uns die Angebote nichts Besonderes mehr zu sein. Doch es ist erstaunlich, was alles an Überlegungen dahintersteckt, wenn man einmal genauer hinschaut.

Die Gelegenheit dazu bietet uns die Projektarbeit der Auszubildenden Nadine.

Nadine absolviert zur Zeit das dritte Lehrjahr zur Ausbildung als Heilerziehungspflegerin. Diese Ausbildung umfasst insgesamt drei Jahre, bestehend aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Der theoretische Teil wird an der Fachschule für Sozialwesen absolviert, die praktische Ausbildung absolviert Nadine in der Tagesstrukturierung unserer Einrichtung, bei uns e.r.g.o. genannt.
Da es zur Ausbildung der Heilerziehungspflegerin gehört, in einer Projektarbeit schriftlich darzustellen, welche Überlegungen hinter einem Angebot stehen, können wir uns hier einen guten Einblick verschaffen. Jeder der einzelnen Schritte wird genauestens schriftlich ausgeführt.

Um ein neues Angebot planen zu können, sind umfangreiche Überlegungen nötig.
Zunächst hat Nadine die Bewohner nach ihren Anliegen gefragt, dadurch konnte sie zusammen mit ihrem Team eine Entscheidung für ein neues Angebot treffen. In diesem Fall entstand eine neue Tanzgruppe.
Der nächste Schritt war dann die Zusammenstellung der Gruppe. Nadine stellt in ihrer Projektarbeit jede einzelne Person vor. Dazu gehört eine Beschreibung der Äußerlichkeiten, eine kurze Biographie, eine Erläuterung über die Art der Behinderung, Vorlieben und Kompetenzen in den Fähigkeitsbereichen motorisch, emotional, kognitiv und sozial.
Weiter untersuchte Nadine die soziale Struktur der Gruppe. Anhand einer Grafik stellt sie die Beziehung der einzelnen Mitglieder zueinander dar.
Im anschließenden Methodikteil beschreibt Nadine die Umsetzung des Angebots, Überlegungen zur Steuerung der Gruppe und auch zur Zusammenarbeit im Team.
Alle vorgesehenen Termine werden nun in einem Projektplan aufgeführt und die geplante Durchführung jedes einzelnen Termins beschrieben. Dabei werden die Handlungsziele, die methodische Planung und die zu erwartenden Handlungen und Reaktionen der Gruppenmitglieder festgehalten.
Hat ein Termin stattgefunden, wird alles genau auf einer Vorlage dokumentiert. Nadine muss darin auch Überlegungen über ihr eigenes Verhalten anstellen und beurteilen, wie sie alle Punkte im Einzelnen umgesetzt hat.

Im Laufe der Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin werden 11 unterschiedliche Projektarbeiten verlangt.
Dank der Projektarbeit von Nadine ist nun wieder ein neues Angebot dazugekommen.

Von „außen“ sind all diese beschriebenen Überlegungen nicht zu sehen.
Doch das Ergebnis dieser Hintergrundarbeit zeigt sich an der Vielzahl der unterschiedlichen Angebote und vor allem an der Beständigkeit und guten Atmosphäre in den Gruppen.

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