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17.03.2011

Fast allein unter Frauen

Schichtdienst. Wochenenddienst. Kürzungen. Einsparungen. Schlechte Bezahlung. Wenig Zeit. Viel Arbeit. Frauendomäne: Deutschlands Alltag in Pflegeberufen. Trotzdem entschied sich der 24-jährige David Dries aus Bad Mergentheim für eine Ausbildung zum Krankenpfleger, die er im August 2010 begonnen hat.

Dass es beruflich für ihn einmal in die sozial-pflegerische Richtung gehen würde, stand aber keineswegs von Anfang an fest. Ursprünglich wollte er Polizist werden. Das ging wegen der Tätowierung am Handgelenk aber nicht. Warum es dann der Beruf des Krankenpflegers sein sollte? „Gute Frage“, meint er. Den Entschluss dazu fasste David Dries während seiner Zeit am Berufskolleg: Auf dem Weg zur Fachhochschulreife mussten vier Praktika absolviert werden. Eines davon machte der 24-Jährige im Eduard-Knoll-Wohnzentrum (EKWZ) in Krautheim. Und unverhofft kommt oft: Er hatte Spaß daran gefunden, Menschen zu pflegen, sich um einen Ausbildungsplatz im EKWZ beworben und die Möglichkeit dazu bekommen. „Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, glaubt er rückblickend. Dass er einer der wenigen Männer ist, die sich an einen Pflegeberuf heranwagen, zeigt sich in der Berufsschule: In seiner Klasse sind unter den 29 Azubis gerademal drei Männer.

Die Arbeit mit Körperbehinderten war für ihn „etwas anderes als das, was man kennt“. Dazu kommt noch der Schichtdienst. Die Schwierigkeiten, sich in seine Rolle einzufinden, gehören aber der Vergangenheit an: „Man wächst da rein“, weiß der Azubi. Mittlerweile läuft sein Arbeitsalltag routiniert ab, er kümmert sich um sechs Bewohner.

Nach der Schichtübergabe am Morgen muss er Aufgaben wie Schuhe binden oder Kathedereinstichstelle reinigen erledigen. Danach ist die körperliche Grundpflege der Bewohner an der Reihe.

Zwischendurch ist er Schreibtischtäter: Besondere Vorkommnisse müssen dokumentiert werden. Auch die Begleitung zum WC, Mittagessen klein schneiden oder reichen und ins Bett bringen gehören dazu. Je nach Pflegegrad und -bedarf eben.

Trotz der Unterstützung durch die Krankenpfleger lege man im EKWZ Wert darauf, dass die Bewohner eine gewisse Selbstständigkeit beibehalten.

Auch wenn die Arbeit stressig sein kann, bleibt das Zwischenmenschliche nicht auf der Strecke. Man nimmt sich Zeit dafür. „Es ist Leben hier in der Bude“, beschreibt David Dries die Situation.

Überhaupt hat man den Eindruck, dass die Arbeit für ihn mehr als nur zum Geldverdienen taugt: In seiner Freizeit unternimmt er etwas mit Kollegen und Bewohnern, längst haben sich Freundschaften und Vertrauensverhältnisse entwickelt: „Es ist schön, wenn du siehst, dass die Bewohner dich mögen und schätzen. Das gibt dir was.“

Die Ausbildung sieht er als gute Grundlage für die Zukunft an und kann sich vorstellen, weitere Qualifikationen zu sammeln, sich weiterzubilden, um aufzusteigen. Auch ein Studium im Bereich Gesundheitsmanagement stellt für den 24-Jährigen eine Optionm dar.

Quelle: Hohenloher Zeitung vom 17. Mäz 2011
von: Sandra Rüdenauer

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5 Kommentare

JÜRGEN MILEWSKI schrieb am 17.03.2011 - 16:08 Uhr

AUF GEHT´S DAVE !!!
HAU REIN !!! - DU COOLE SOCKE !!!


Nadja Trippel schrieb am 17.03.2011 - 22:39 Uhr

nicht schlecht Dave-gute Einstellung-Hut ab!!!!!!!


Andrea Jacob schrieb am 21.03.2011 - 21:17 Uhr

Weiter so, David!


Jutta Leiser schrieb am 27.03.2011 - 19:42 Uhr

Frauenaufreiser!


eva schrieb am 30.03.2011 - 20:23 Uhr

nadja lass die finger von meinem freund


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