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20.01.2012

„Die rollenden Krautis“ in der Realschule Krautheim

„Dinner for five“ heißt das neue Theaterstück der Theatergruppe des Eduard Knoll Wohnzentrums, das am Dienstag, den 17. Januar in der Realschule Krautheim gezeigt wurde.

Im vergangenen Jahr wurde fleißig geprobt und das Stück bereits dreimal aufgeführt. „Wo können wir unsere Fähigkeiten noch zeigen“, vor dieser Frage standen nun Regina und Brigitte, die beiden Regisseurinnen. Besonders außerhalb des Hauses einen geeigneten Aufführungsort zu finden, ist nicht immer leicht. Schließlich sitzen alle Akteure im Rollstuhl, was schon alleine eine Herausforderung für eine Theatergruppe ist. Die Tatsache aber, dass bei einigen Spielern noch eine Sprachbehinderungen dazu kommt, macht die Sache nicht gerade einfacher.

Eine 4. Aufführung des Stücks konnte nun auf Initiative der Regisseurinnen in der Realschule in Krautheim stattfinden. Thomas Weniger, der Rektor der Schule fand einen Termin, sodass alle 3 Neuner-Klassen an der Aufführung teilnehmen konnten.
Für Roland Kunzelmann, der für das TPO SE Projekts der Realschule verantwortlich ist und alle Schüler und Lehrer der Klassen 9 sind die Bewohner des Wohnzentrums keine Fremden mehr.
Im Rahmen des Projekts trafen sie sich im vergangenen Jahr bereits mehrere Male.

In der Aula war für die ca. 60 Schüler ausreichend Platz und die Bühne war schnell mit Hilfe von Josef Steinmacher, der durch seine Schachgruppe im Wohnzentrum vielen Bewohnern bekannt ist, zur passenden Kulisse umgebaut.
Nun konnte es losgehen.

Biggi und Ulrike spielten ein Ehepaar, das zum Dinner einlädt, um für den Mann einen Posten heraus zuschlagen. Alfred und Jutta sind die eingeladenen Gäste, die beeindruckt werden sollen und Anita spielt die Schwiegermutter, die die meiste Zeit verschläft, weil sie anstatt ihrer Herztabletten, Schlaftabletten eingenommen hat.

Dass die Spieler mit ihrem Stück Anklang fanden, konnte man schnell an den Lachern hören.
Biggi ist erstaunt:“ Die Resonanz ist besser als ich erwartet hatte“ und Jutta meint: Ich fand‘s toll, in einer neuen Umgebung und vor so jungem Publikum zu spielen.

Nach dem Applaus lobte Thomas Weniger vor allem das Engagement und den Mut aller Theatermitglieder. Ein kleines Dankeschön, das einige Schüler überreichten, nahmen die Spieler gerne entgegen.
Dass die Begegnung gelungen war, zeigte sich schon am Nachmittag beim ersten Treffen im Rahmen des Projekts TOP SE. Juttas Schüler meinten:“ „Das habt ihr toll gemacht“.
Und wieder sind auf beiden Seiten Berührungsängste abgebaut.

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2 Kommentare

Andrea Jacob schrieb am 20.01.2012 - 16:35 Uhr

Weiter so... und vielleicht finden sich ja noch weitere Aufführungsorte...


Amos Ruwwe schrieb am 21.01.2012 - 10:45 Uhr

Meine besten Glückwünsche für die gelungene Aufführung.
Die Theatergruppe hat wieder einmal eine Brücke gebaut zwischen den ganz "normalen Menschen" und den "Behinderten" Der Aufführungsort ist gut gewählt. Jeder einzele Zuschauer hat Gelegenheit gehabt, sich selber ein Bild zu machen, welche Leistungen Menschen mit Behinderungen leisten können.
Jeder Zuschauer hat nun einen Erfahrungswert in sich und wird sicher, jeder auf seine Art,das weiter erzählen.
Viel Erfolg wünscht Amos


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