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12.10.2012

Bewohner ziehen in Neubau des Eduard-Knoll-Wohnzentrums ein

Für Jörg Eckert ist Umzugstag. Die Kartons stapeln sich schon in der neuen Einzimmerwohnung des Rolli-Fahrers. „Ich habe noch einiges umzuräumen“, meint der Bewohner des Neubaus „Betreutes Wohnen“. Dabei bleibt er nicht allein. Zwei Helfer packen mit an. Sie bringen Karton um Karton in das neue Reich von Jörg Eckert. Dem Aufzug gönnen sie keine Pause. Er befördert gerade die Musikanlage in den ersten Stock, wo der Bewohner jetzt zu Hause ist. „Ich freue mich“, sagt der neue Herr über 32 Quadratmeter.

2003 kam Jörg Eckert als Heimbewohner ins Eduard-Knoll-Wohnzentrum. Das Angebot „Betreutes Wohnen“ nutzt er seit 2009 und lebt im Gebäude, das die „Alte Mühle“ und das ehemalige Schwimmbad beherbergte. Als im Frühjahr letzten Jahres die Bagger zubissen, hieß es für den Rolli-Fahrer, in ein Zimmer des Wohnzentrums umziehen, bis der Neubau fertig ist. Die Zeit der Behelfswohnung ist jetzt vorbei. Jörg Eckert genießt den Platz, über den er nun verfügt. Andreas Brandenburger stemmte vor vier Tagen seinen Umzug. Er hat noch alle Hände voll zu tun, um alles aus den Kartons an seinen neuen Platz zu stellen.

Mit dem jungen Mann im Rollstuhl, der bisher Heimbewohner im Wohnzentrum war, ist auch der erste Vierbeiner eingezogen. Karla heißt die Hündin von Andreas Brandenburger. Sie fühlt sich in den neuen vier Wänden sichtlich wohl. Ihrem Herrchen geht es genauso. Robert Beer gehört zum Urgestein im Wohnzentrum. Er ist seit 46 Jahren dort Zuhause. Umzugskartons sind in seiner neuen Einzimmerwohnung keine mehr zu sehen. Robert Beer war der dritte der Bewohner, die seit 17. September Wohnung um Wohnung im Neubau beziehen. Freunde und der Hausmeister haben ihm beim Umzug geholfen. „Innerhalb von einem Tag war alles geschafft“, erzählt der Rolli-Fahrer. Er hat seinen Umzug organisiert und sich einen Plan gemacht. Einige seiner Sachen stehen noch im Lager. Doch eins ums andere bekommt seinen Platz im neuen Domizil. „Ich fühle mich wie in Klein-Venedig“, sagt Robert Beer, weil der Neubau zwischen dem Mühlkanal und der Jagst steht. Ihn freut es, dass er die Farbe für die Wände in seiner Wohnung selbst aussuchen konnte. Sein neues Zuhause steigert für ihn die Lebensqualität.

Brigitte Steinbach war die erste, deren Kartons ausgepackt und deren Möbel aufgebaut wurden. Sie schätzt, dass es gut 30 Kartons waren, deren Inhalt nun in Regalen und Schränken verstaut ist. „Es klappte alles wie am laufenden Band“, beschreibt sie ihren Umzug in die Zweizimmerwohnung.

Innerhalb von zwei Tagen seien alle Umzugskartons ausgepackt gewesen. So richtig fertig empfand Brigitte Steinbach ihren Einzug jedoch erst, als sie auch all ihre Puppen, die eine Freundin für sie aufbewahrte, wieder um sich versammelt hatte. Versammeln werden sich am Donnerstag nicht nur die Bewohner des Neubaus, um Eröffnungsfest zu feiern. Geschäftsführer Norman Weyrosta wertet die zwölf betreuten Wohnungen als Verbesserung des Angebots.

Betreutes Wohnen
Betreutes Wohnen vermittelt Menschen mit Handicap ein ganz neues Lebensgefühl. Wer keine Heimunterbringung benötigt,erhält in den Wohnungen des Neubaus„Betreutes Wohnen“ eine umfassendesozialpädagogische Betreuung, diedurch pflegerische und hauswirtschaftlicheHilfen ergänzt werden kann. Im betreutenWohnen leben Menschen mit Handicapso eigenständig wie möglich und erhaltenso viel Unterstützung wie nötig. Diezwölf Wohnungen sind entsprechend derBedürfnisse ihrer Bewohnerinnen und Bewohnerebenso wie Raum für Wohngemeinschaften.So ist auch Paaren das Zusammenlebenmöglich. In der barrierefreienWohnung organisieren die Bewohner ihrenAlltag weitgehend selbst.

Quelle: Hohenloher Zeitung vom 12. Oktober 2012, von Claudia Burkert- Ankenbrand

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