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19.10.2012 Freundeskreis

Eröffnung Betreutes Wohnen des Eduard Knoll Wohnzentrums

Neubau „Betreutes Wohnen“ am Eduard-Knoll-Wohnzentrum wird eröffnet
Brigitte Steinbach strahlt. Ihr Zweizimmerappartement im Neubau „Betreutes Wohnen“ ist für sie ein Traum. „Es ist bombastisch, einfach schön“, stellt die Rolli-Fahrerin fest, die seit 27 Jahren im Eduard-Knoll-Wohnzentrum in Krautheim zu Hause ist.
Brigitte Steinbach ist als erste Bewohnerin vor vier Wochen in den Neubau eingezogen. Noch keine Sekunde hat sie es bereut. „Ich freue mich darauf, mein Leben in die eigene Hand nehmen zu können“, sagt Andreas Brandenburger. „20 Jahre habe ich nun im Heim gelebt, eine eigene Wohnung war immer ein Traum von mir“, gesteht der Bewohner. Dieser Traum erfüllt sich jetzt für 16 Bewohner im Neubau des Eduard-Knoll-Wohnzentrums.
Denn das Gebäude bietet betreutes Wohnen für Menschen mit Körperbehinderung. Nach 18 Monaten Bauzeit sind seit 17. September die Bewohner in ihre neuen Räumlichkeiten eingezogen.
Das Haus enthält insgesamt zwölf barrierefreie Wohnungen für Menschen mit Behinderung in Form von Ein- und Zweizimmerappartements, die zwischen 38 und 64 Quadratmeter groß sind. Zu jeder Wohnung gehört ein rollstuhlgerechter Sanitärraum. Eine höhenverstellbare Küchenzeile wurde überall eingebaut, so dass auch vom Rollstuhl aus gekocht und gearbeitet werden kann.
Die Baukosten betrugen rund 2,4 Millionen Euro, die durch Eigenmittel und Darlehen finanziert wurden. Eine öffentliche Förderung war leider nicht möglich. Der Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK) unterstützte das Projekt jedoch mit 500 000 Euro aus Spendenmitteln.
Der Neubau ist für den Leiter des Eduard-Knoll-Wohnzentrums ein wichtiger Schritt in Richtung Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. „Menschen mit Behinderung haben ein Recht auf die freie Wahl ihrer Wohnform. Das haben wir mit diesem Projekt umgesetzt“, betont Norman Weyrosta. Die Wohnungen sind Bestandteil des „Betreuten Wohnens“, was ein Angebot des Wohnzentrums ist. Betreutes Wohnen soll helfen, Aufnahmen in stationären Einrichtungen zu vermeiden. „Ein selbstbestimmtes, eigenverantwortliches Leben in der eigenen Häuslichkeit wird ermöglicht“, erklärt Weyrosta. Das Leistungsangebot beim betreuten Wohnen umfasst unter anderem die regelmäßige Beratung und persönliche Betreuung im eigenen Zuhause.
Das Hauptziel des ambulant betreuten Wohnens ist, ein höchstmögliches Maß an Eigenständigkeit zu erreichen, die bis hin zu einem Wohnen geht, das keine fachliche Begleitung und Unterstützung durch Eingliederungshilfeleistungen braucht. Betreutes Wohnen befähigt Menschen mit Behinderung zur Selbstständigkeit. Es stärkt die Handlungskompetenz. Eigenverantwortlichkeit und Entscheidungsfähigkeit werden gefördert. Betreutes Wohnen trägt für den Leiter des Eduard-Knoll-Wohnzentrums zur Selbstbestimmung und zur Teilhabe am Leben in der Gesellschaft bei.
Gäste, Bewohner, Mitarbeiter des Eduard-Knoll-Wohnzentrums und Interessierte versammelten sich am gestrigen Donnerstag vor dem Neubau „Betreutes Wohnen“ in der Altkrautheimer Straße, um die Eröffnung gebührend zu feiern.

Wie alles begann
Eduard Knoll und sein Lebenswerk für Menschen mit Behinderung
Der Gründer der Einrichtung Eduard Knoll kam querschnittgelähmt aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Er lernte bald andere Betroffene kennen, Kriegsversehrte wie er, aber auch sogenannte „zivile Behinderte“.
Schnell stellte man fest, dass damals die Eingliederung in Gesellschaft und Arbeitsleben für Menschen mit Behinderung kaum möglich war. Ein Entschluss wurde gefasst: man wollte dies durch eigenen Einsatz ändern und verbessern.
Im Jahre 1955 gründeten sie den Verein „Sozialhilfe für Querschnitt- und Kindergelähmte“, der später in den „Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter“ umbenannt wurde, und heute 5000 Mitglieder hat.
Der Selbsthilfegedanke der selbst betroffenen Vereinsgründer prägt auch noch heute das Leben und Arbeiten in der Einrichtung, die 1967 gegründet wurde. Vom Eröffnungstag bis zu seinem Tod im Jahre 1982 leitete Eduard Knoll selbst die Einrichtung. 1992 wurde das Wohnzentrum schließlich in eine gemeinnützige GmbH überführt, deren Geschäftsführer seit 1992 Norman Weyrosta ist.
Die Einrichtung ist baulich ständig gewachsen. 2003 wurde der Neubau für die stationären Angebote eingeweiht. Im Frühjahr 2011 fiel der Startschuss für den Neubau „Betreutes Wohnen“. „Die Nachfrage nach ambulant betreutem Wohnen ist groß“, sagt Weyrosta. Breit aufgestellt zu sein, ist für den Geschäftsführer wichtig. Das Eduard-Knoll-Wohnzentrum bietet daher Menschen mit Körperbehinderung mehrere Wohnformen. Im stationären Bereich steht der Pflege- und Betreuungsdienst rund um die Uhr zur Verfügung. Das ambulant betreute Wohnen in der eigenen oder gemieteten Wohnung beinhaltet eine umfassende sozialpädagogische Betreuung, die durch pflegerische und hauswirtschaftliche Hilfen ergänzt werden können. Kurzzeit- und Verhinderungspflege dient zur Entlastung pflegender Angehöriger, oder wenn aus anderen Gründen die häusliche Versorgung vorübergehend nicht sichergestellt werden kann.

Quelle: Claudia Burkert-Ankenbrand, Heilbronner Stimme, Freitag, 19. Oktober 2012

Und hier findet Ihr gleich noch Bilder der Feier



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2 Kommentare

Rosella schrieb am 21.03.2024 - 06:04 Uhr

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Dominga schrieb am 27.03.2024 - 00:29 Uhr

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