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26.04.2016 Standpunkte

Besuch bei Simon auf der Karlshöhe

Vor ca 23. Jahren machte ich auf der Karlshöhe Ludwigsburg eine 3-jährige Ausbildung zur Bürofachhelferin. Als mir Simon, ein ehemaliger Bufdi (Bundesfreiwilligendienst) des Eduard Knoll Wohnzentrum, erzählte, dass er dort den Studiengang „Soziale Arbeit“ belegt hat. In mir entstand sofort der Wunsch, bei dieser Gelegenheit vielleicht wieder einmal einen Besuch auf der Karlshöhe machen zu können. Simons Mutter arbeitet bei uns im Wohnzentrum. So ergab sich, dass ich ihr von meinem Wunsch erzählte. Simons Mutter war gleich begeistert und schlug vor, dort einen gemeinsamen Besuch zu machen. Der perfekte Termin war am Sonntag, den 24. April, einem Tag der „offenen Tür“. Dann  verabredete ich mich auch noch mit einer Freundin, die mit mir in der gleichen Zeit eine Ausbildung machte.

Morgens um 10 Uhr ging es los. Monika fuhr mit mir mit einem hauseigenen rollstuhlgerechten Fahrzeug nach Ludwigsburg. Nach eineinhalb Stunden kamen wir an unserem Ziel an. Ich staunte nicht schlecht, was sich in den vergangenen 23 Jahren alles verändert hat. Viele neue Gebäude sind dazu gekommen, vieles wurde umgestaltet. Auch das Wohnheim, indem ich während meiner Ausbildung lebte, wurde außen und innen auf den modernsten Stand gebracht.

Bevor wir uns auf einen großen Rundgang begaben, stärkten wir uns zusammen mit meiner Freundin bei einem Mittagessen in der Mensa. Danach zogen wir durch das Gelände und schauten uns alles Mögliche an. Nur schade fand ich, dass ausgerechnet an diesem Tag meine  ehemalige Ausbildungsstätte nicht zu besichtigen war. Dafür fanden wir aber Simon im Gebäude der  Hochschule, wo er einen Informationsstand über die verschiedenen Studiengänge betreute. Dort konnten wir uns bei Kaffee und Kuchen ausruhen und zwischendurch mit Simon, wenn er gerade nichts zu tun hatte, ein wenig plaudern. Monika hatte dort ein interessantes Gerät entdeckt, auf das sie uns aufmerksam machte. Dieses Gerät interessierte mich genauer. Auf dem Gerät stand „Respekt-O-Mat“.  Beim genaueren Hinschauen entdeckte ich auf dem Display 9 verschiedene Auswahltexte. Über einen Touch Screen konnte man verschiedene Personengruppe auswählen. Ich suchte mir den Begriff „Frauen im Frauenhaus“ aus. In einem neuen Fenster tauchten dann weitere 9 Aussagen auf. Jetzt war ich zum Mitmachen gefragt. Denn ich konnte nun aus diesen 9 Aussagen, 3 Aussagen wählen, vor denen ich am meisten Respekt habe. Diese von mir gewählten Aussagen werden vom „Respekt-O-Mat“ gezählt. Alle Ergebnisse werden dann von einer Projektgruppe ausgewertet. Dieser Automat ist ein Prototyp, der während einer Projektarbeit entstand und das Terminal kann sogar ausgeliehen werden. Infos zum Ausleihen

Mich hat dieser Automat sehr beeindruckt, weil er sich mit dem Thema Respekt beschäftigt und ich finde, Respekt ist für das menschliche Zusammenleben sehr wichtig. Ich fände es sehr gut, wenn wir, das Wohnzentrum in Krautheim, dieses Gerät einmal ausleihen würden. Schade, dass ich als Rollstuhlfahrerin dieses Gerät nicht selber bedienen konnte, aber ich habe diese Anregung an die Mitarbeiterin weiter gegeben.

So langsam war es Zeit, dass wir uns auf den Heimweg machten. Dabei entdeckten wir aber noch ein Schild  mit dem Hinweis zu einer Ausstellung der Malgruppe „Geistreich“. Das wollten wir uns dann doch nicht entgehen lassen. In einem kleinen Raum waren viele Bilder, hauptsächlich zum Thema „Engel“ ausgestellt. Mich hat es sehr beeindruckt, wie die Künstler mit Behinderung ihre eigenen Ideen umgesetzt haben. Eine schöne Überraschung war für mich, ein bekanntes Gesicht unter den Künstlern zu entdecken.

Es war ein wunderschöner Tag. Danke an Monika, die es mir ermöglicht hat, diesen Besuch zu machen.

Eure Jutta


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2 Kommentare

Andrea Jacob schrieb am 26.04.2016 - 21:31 Uhr

Wie schön, Jutta, dass du den Ausflug mit Monika gemacht hast, ich freue mich für dich.


Monika Hergenröther schrieb am 27.04.2016 - 09:46 Uhr

Hallo Jutta, großes Lob von mir, das ist ja ein toller Bericht geworden! Es bewährt sich das Sprichwort: Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen! Gerne bin ich mit dir zur Karlshöhe gefahren. Es war ein sehr schöner Tag, auch wenn das April-Wetter seinem Namen Ehre machte....aber wir sind ja "trocken" geblieben. Viele Grüße Monika


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