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13.06.2019 Standpunkte

Wenn einer eine Reise tut, dann ... – Köln Teil I und Teil II

Für mich war es mal wieder an der Zeit, auf Reisen zu gehen. Da ich vor weit über zwanzig Jahren einmal mit meiner Schulklasse in Köln war und ich mich für Archäologie und Geschichte interessiere, wollte ich unbedingt noch mal dort hinfahren. Aber auch den Kölner Dom wollte ich mir wieder ganz in Ruhe anschauen. Wie wir ja inzwischen von Notre Dame in Paris wissen, ist das nicht selbstverständlich, dass er noch steht. So, damit stand das Ziel meiner Reise schon mal fest, jetzt konnte ich an die Umsetzung gehen.
Als erstes habe ich mich im Internet nach Übernachtungsmöglichkeiten umgesehen. Für mich muss das Hotel barrierefrei sein und ich wollte, dass es zentral in der Innenstadt liegt. Natürlich sollte auch der Preis stimmen.
Ich nahm also den Telefonhörer in die Hand, denn es stellte sich heraus, dass es gar nicht so einfach war, etwas Passendes zu finden. Über die Touristikinformation erfuhr ich von  Behindertenverbänden in Köln. Dort fragte ich nach barrierefreien Unterkünften. Im Gespräch konnte ich am schnellsten herausfinden, ob es barrierefreie Zimmer gibt und was das Hotel im Einzelnen darunter versteht. Ob man z.B. ohne Stufen in das Gebäude kommt, ob ein Personenlifter zum Transfair vorhanden ist und ob die Dusche ebenerdig zu erreichen ist. Als bestes Angebot stellte sich die Jugendherberge Köln-Deutz heraus, allerdings gab es dort keinen Lifter. Meine Idee war nun, über ein Sanitätshaus einen Lifter zu leihen. Nach dem bekannten Muster habe ich erst mal im Internet Sanitätshäuser gesucht, die in der Nähe meiner Unterkunft sind, um dann telefonisch alles weitere zu klären. Letzten Endes habe ich mich dann für das günstigste Angebot entschieden. Damit war alles was die Unterkunft betrifft geklärt.
Jetzt musste noch die Bahnfahrt organisiert werden. Von meinen anderen Reisen war mir schon bekannt, dass es bei der Bahn einen speziellen Mobilitätsservice  für Rollstuhlfahrer gibt. Alle nötigen Absprachen kann ich dort telefonisch machen. Für den gewünschten Reisetag werden mir Verbindungen vorgeschlagen und die Verbindung die für mich am komfortabelsten war, wurde dann reserviert. Das Gute ist, dass man am Reisetag selber von einem Mitarbeiter an das richtige Bahngleis geführt wird. Er betätigt dann eine mobile Hebebühne zum Einsteigen und geleitet an den reservierten Platz. Dann kann die Reise losgehen. Bei jedem Umstieg steht dann wieder direkt ein Mitarbeiter der Bahn mit einer Hebebühne und hilft beim Umsteigen. Die ganze Organisation finde ich total toll. Allerdings für mich persönlich ist der ganze Transfair aufregend, weil alles schnell gehen muss, weil viele Leute um mich herum sind und der Einstieg und die Gänge sehr schmal sind. Ich werde dann nervös, weil ich denke, wegen mir dauert es jetzt so lange bis der Zug endlich weiterfahren kann.
Was jetzt bei meiner Organisation noch fehlt ist eine Begleitperson. Eine Begleitperson ist für mich wichtig, weil ich bei manchen Dingen Hilfe brauche. Z.B. beim Transfer vom Rollstuhl in´s Bett, bei Toilettengängen, beim Anziehen oder auch beim Essen. Für mich war es einfach eine passende Begleitperson zu finden, denn als ich einmal mit einer Pflegerin hier im Haus über meine geplante Reise gesprochen habe, hat sich herausgestellt, dass sie sich auch für Archäologie und Geschichte interessiert. Sie war gleich Feuer und Flamme mich zu begleiten.
Dies alles habe ich schon ein halbes Jahr vor dem Reisetermin geplant.

Eigentlich verging die Zeit bis zur Reise schnell. Erst ungefähr zwei Wochen davor wurde ich langsam nervös und machte mir Gedanken, ob wohl alles so klappen würde wie geplant.

Köln Teil II

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