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Beitrag vom 28.02.2014: Schneeweißchen und Rosenrot nach den Gebrüdern Grimm Teil II

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Erzähler: erwiderte der Bär. Nach einiger Zeit schickte die Mutter die Beiden in den Wald, zum Reisig zu sammeln. An einem gefällten Baum sprang ein Zwerg mit langem weißem Bart hilflos herum. Er hatte sich ein Stückchen seines Bartes in eine Spalte des Baumes geklemmt. Er glotzte die Mädchen mit seinen roten Augen an und schrie

Zwerg: Was steht ihr so da? Kommt lieber her und helft mir!

Erzähler: Alles Ziehen und Zerren half nichts: Da sprach Schneeweißchen

Schneeweißchen: Ich weiß was

Erzähler: holte ein Scherchen aus der Tasche ihrer Schürze und schnitt das Ende des Bartes ab. Da brummte der Zwerg

Zwerg: Ungehobeltes Volk, schneidet mir ein Stück von meinem stolzen Barte ab.

Erzähler: Damit schwang er seinen Beutel auf den Rücken und ging fort. Einige Zeit danach wollten Schneeweißchen und Rosenrot sich einen Fisch angeln aus dem nahe gelegen Bach. Da sahen sie etwas am Wasser herumhüpfen. Im Näherkommen; erkannten die Beiden den Zwerg am Wasser herumhüpfen.

Zwerg: Helft mir doch, ihr dummen Gänse und glotzt nicht so blöd.

Erzähler: Der Wind hatte seine Angelschur beim Fischen in seinen Bart geweht. Die Mädchen kamen zur rechten Zeit, aber sie konnten die Schnur aus dem Bart auch nicht lösen. Es blieb nichts anderes übrig, als das Scherchen hervorzuholen und den Bart abzuschneiden. Als der Zwerg das sah, schrie er sie an

Zwerg: Ist das eine Art, einem das Gesicht zu verschandeln. Ich brauch mich vor den Meinen gar nicht mehr sehen lassen.

Erzähler: Als er befreit war, warf er seinen Beutel auf den Rücken und verschwand hinter dem nächsten großen Stein. Als die Mädchen wieder einmal auf dem Weg in die Stadt waren, kamen sie an der Heide vorbei, auf der einige mächtige Felsstücke lagen. Da sahen sie einen Adler, der über ihnen kreiste und plötzlich nahe bei einem Felsen herab stieß. Gleich darauf hörten sie einen jämmerlichen Schrei. Die beiden liefen schnell in die Richtung, aus der der Schrei kam. Da sahen sie, dass der Adler ihren alten Bekannten, den undankbaren Zwerg gepackt hatte. Schneeweißchen und Rosenrot zogen und zerrten solange an dem Männchen, bis der Adler seine Beute losließ. Laut schimpfte der Zwerg

Zwerg Könnt Ihr nicht aufpassen. Habt ihr so an mir herumziehen müssen.

Erzähler Ohne Dank des Zwerges drehten sie sich um und gingen in die Stadt. Als Schneeweißchen und Rosenrot am Abend wieder dem Zwerg begegneten, blieben sie stehen und starrten auf die Edelsteine und Perlen, die vor ihm auf der Erde, in der untergehenden Sonne lagen und funkelten.

Zwerg: Was glotzt ihr so blöd

Erzähler: schnauzte der Zwerg. Plötzlich hörten die drei ein bedrohliches Brummen hinter sich. Erschrocken drehte sich der Zwerg zu dem Bären herum und schrie

Zwerg: Friss mich nicht, ich bin alt und zäh. Ich will dir auch meine Schätze geben. Nimm lieber die beiden Mädchen, die sind jung und zart.

Erzähler: Der Bär kümmerte sich nicht darum und gab dem boshaften Zwerg einen Schlag mit seiner Tatze, so dass er sich nicht mehr regte. Die Mädchen waren fortgelaufen. Aber der Bär rief ihnen nach

Bär Schneeweißchen und Rosenrot, fürchtet euch nicht.

Erzähler: Da erkannten sie seine Stimme und blieben stehen. Als der Bär auf die zwei zukam fiel plötzlich die Bärenhaut von ihm ab und ein schöner junger Mann stand vor ihnen.

Bär/Prinz: Ich bin ein Prinz und von diesem Zwerg, der meine Schätze gestohlen hat, verwünscht worden. Erst nach seinem Tode, sollte ich wieder ein Mensch sein

Erzähler: erzählte er.