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Beitrag vom 08.10.2010: Die Lebenszeit-vertont mit Helmut Eisel und Amos Ruwwe - Teil 2

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Erzähler: Endlich erschien der Mensch, war freudig, gesund und frisch und bat Gott, ihm seine Zeit zu bestimmen.



Gott: 'Dreißig Jahre sollst du leben, 'ist dir das genug?'



Mensch: 'Welch eine kurze Zeit, wenn ich mein Haus gebaut habe, und das Feuer auf meinem eigenen Herde brennt: wenn ich Bäume gepflanzt habe, die blühen und Früchte tragen, und ich meines Lebens froh zu werden gedenke, so soll ich sterben! o Herr, verlängere meine Zeit.'



Gott: 'Ich will dir die achtzehn Jahre des Esels zulegen.



Mensch: 'Das ist nicht genug.



Gott: 'Du sollst auch die zwölf Jahre des Hundes haben.'



Mensch: 'Immer noch zu wenig.'



Gott: 'Wohlan, ich will dir noch die zehn Jahre des Affen geben, aber mehr erhältst du nicht.'



Sprecher: Der Mensch ging fort, war aber nicht zufrieden gestellt.

Also lebt der Mensch siebzig Jahr.





Die ersten dreißig sind seine menschlichen Jahre, die gehen schnell dahin; da ist er gesund, heiter, arbeitet mit Lust und freut sich seines Daseins.



Hierauf folgen die achtzehn Jahre des Esels, da wird ihm eine Last nach der andern aufgelegt: er muß das Korn tragen, das andere nährt, und Schläge und Tritte sind der Lohn seiner treuen Dienste.



Dann kommen die zwölf Jahre des Hundes, da liegt er in den Ecken, knurrt und hat keine Zähne mehr zum Beißen.



Und wenn diese Zeit vorüber ist, so machen die zehn Jahre des Affen den Beschluß.



Da ist der Mensch schwachköpfig und närrisch, treibt alberne Dinge und wird ein Spott der Kinder.



Die Sprechrollen sind:

Sprecher - Jutta Zitzwitz

Esel – Andrea Frick

Gott – Manuel Padilla-Sorg

Hund – Biggi Gotthardt

Affe – Andrea Jacob

Mensch - Rosy Binder