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31.01.2020 Standpunkte

Umweltgruppe – weg von den Plastikröhrchen

In unserem zweiten Bericht „Umweltgruppe - die Mitglieder stellen sich vor“ haben wir euch ja schon auf unser erstes großes Thema neugierig gemacht, von dem ich euch heute erzählen möchte. Im August 2018 habe ich mich entschlossen, auf Plastikröhrchen zu verzichten und auf Metallröhrchen umzusteigen. Der Gruppe habe ich vorgerechnet, dass allein schon ich ca. 1.000 Halme in einem halben Jahr durch die Nutzung meines Metallröhrchens eingespart habe. Wieviele mögen das im Jahr für´s ganze Haus sein? Hochgerechnet kamen wir auf ca. 73.000 Stück. Wir stellten uns den riesigen Berg an Plastik vor. Mit diesem erschreckenden Bild vor Augen waren wir uns sehr schnell einig, dass wir die Plastikröhrchen aus unserem Haus verbannen wollen.

Um uns genau ein Bild machen zu können, was es überhaupt für Alternativen gibt, stellte ich mir die Aufgabe, zusammen mit den Mitarbeitern der Öffentlichkeitsarbeit und der Tagesstrukturierung eine Tabelle mit dem „Für und Wider“ der Alternativen für Plastikröhrchen zu erarbeiten.

Wir fanden 11 Auswahlmöglichkeiten und erstellten dazu eine Tabelle, in der wir folgende Punkte gegenüber stellten: Kosten, Ökobilanz, Entsorgung, Vor-und Nachteile und Reinigung.

Mit dieser Aufstellung wollte ich zeigen, dass es auch noch gute und bessere bzw. nachhaltige Alternativen zu Röhrchen aus Plastik gibt. Als ich mit der Tabelle fertig war, stellte ich sie in der Gruppe vor und wir stimmten gemeinsam ab. Wir einigten uns auf drei Favoriten: Glas-, Metall- und Silikonröhrchen. Dadurch konnten wir unser Ziel, auf Wegwerfprodukte zu verzichten, erfüllen und haben uns gleichzeitg für nachhaltige Materialien entschieden.

Um alle, Mitarbeiter und Bewohner in Kenntnis zu setzen, hängten wir die Tabelle auch an unserer Pinnwand aus. Wir freuten uns, schon nach kurzer Zeit positive und teilweise auch negative Rückmeldungen und Anregungen zu bekommen.

Im nächsten Schritt vereinbarten Andrea J., Anita und ich einen Termin mit der Geschäftsleitung. Norman Weyrosta und Nadine Wiese legten wir unsere Tabelle vor und erklärten, warum sich unserer Meinung nach einige dieser Alternativen nicht für unser Haus eignen und hebten unsere Favoriten hervor. Wir drei waren sehr über die Offenheit und das Entgegenkommen von Norman Weyrosta und Nadine Wiese überrascht und erfreut. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass die Ideen und Gedanken der Umweltgruppe so offen aufgenommen werden. Wir freuten uns auch riesig, dass wir angehört und ernst genommen wurden.

Norman Weyrosta war der Meinung, dass Glasröhrchen am Besten für´s Haus geeignet seien, da der Schmutz bei diesen gut sichtbar sei. Nadine Wiese erzählte uns noch, dass eine Bekannte von ihr ein Lokal besitzt und diese auf Glasröhrchen umgestellt hat. Diese Röhrchen sind von einer Firma auf Bruchsicherheit in jeglicher Hinsicht getestet worden. Das heißt, dass die Röhrchen z.B. aus großer Höhe heruntergeworfen wurden, und sogar über sie gefahren wurde. Deswegen wären sie für unser Haus perfekt geeignet.

Da wir auch Bewohner haben, die durch ihre Spastiken auf die Strohalme beißen, ist für diese Glas nicht geeignet. Für diese Bewohnergruppe wären Halme aus Silikon passender. Am Ende des Gespräches sagte Norman Weyrosta, dass er nicht alleine entscheiden wolle und schlug vor, dass wir uns in einem nächsten Termin mit allen Abteilungsleitern des Hauses zusammensetzen sollten.

Mein Ziel war es diesen Termin noch vor Weihnachten wahrzunehmen und glücklicherweise klappte das auch.

Bei diesem zweiten Treffen versammelten sich die Geschäftsführung, die Abteilungsleiter von Pflege, Küche und Tagesstrukturierung sowie Andrea J., Anita und ich. Alle Beteiligten hörten sich offen das Anliegen der Umweltgruppe an und schnell waren wir uns einig, dass im kommenden Jahr ein Probelauf mit Glas- und Silikonröhrchen stattfinden wird. Es soll geprüft werden, wie es sich in der Praxis bewährt.

Da in verschiedenen Räumen gegessen und getrunken wird, müssen überall Röhrchen sein. Dazu stellen sich einige Fragen: Wie kann man diese Verteilung regeln? Werden Röhrchen kaputt gehen oder sogar „verschwinden“? Wie klappt die Reinigung in der Küche? Besteht Verletzungsgefahr, falls ein Röhrchen brechen sollte? Und auch der Vorschlag vom Koch, einen Eimer mit Wasser und Spülmittel auf die Essenswägen zu stellen, um die Glashalme einzuweichen, soll getestet werden.

Jetzt, am Anfang des Jahres 2020, sind wir gerade dabei, preisgünstige Produkte zu finden. Die Röhrchen sollten bestenfalls durchsichtig sein, um besser die Schmutzreste sehen zu können. Letzte Woche hab ich schon zusammen mit einer Mitarbeiterin der Öffentlichkeitsarbeit einen Aushang für alle Bewohner gemacht, um diese über die Probephase in Kenntnis zu setzen.

Ich bin gespannt, wann es endlich losgeht und wie die Testphase für alle Beteiligten verlaufen wird. Unsere Gruppe gibt es erst seit einem halben Jahr und schon haben wir etwas in Bewegung gesetzt. Mich macht es stolz, dass ich durch meine Initiative einen Stein in´s Rollen gebracht habe und dass ich schon einige Mitbewohner überzeugen konnte, auch auf Glas-Silikon- oder Metallröhrchen umzusteigen.

Jetzt wünsche ich euch allen ein schönes Wochenende und ich hoffe, dass ich euch in einem der nächsten Berichte von einem positiven Verlauf der Probephase berichten kann.

Eure Carmen


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1 Kommentare

Georg Kleiner schrieb am 31.01.2020 - 19:00 Uhr

Am Samstag, den 1.02.2020 findet ab 10.00 Uhr gegenüber beim BSK Bund Untergeschoss Seminarraum ein Workshop Maskenbau mit Nina Weizner statt. Es werden Ton-Masken geformt und jeder kann seine Phantasie einbringen. Die Umweltgruppe bei "Behinderten" hat eine Bedeutung der Inklusion. Unsere Um-Welt benutzt bei ihre Forderungen nicht die Unterscheidungen von Behindert und Normal, denn jeder muss mitwirken und sich umweltgerecht verhalten. Daher ist die Umweltgruppe in Inklusionsthema: Alle werden hineingenommen in ein umweltgerechtes Verhalten! Dies gilt es deutlich zu machen! Demnächst sind Faschings-PferdeMärkte wie das Wochenenden nächster Woche in Dörzbach. Dort könnte das Inklusionsthema vorgestellt werden. Wir, der BSK Hohenlohe Franken werden mit Rollfiets dabei sein. Wir reisen durch die Welt und nehmen möglichst alles mit essen bio, treiben Sport, halten unseren Geist gern fit mit Nahrung, Öl und Energie wird kräftig spekuliert doch die "Bildung für alle" wird rationalisiert. Hat in die UN-Konvention schon jemand hereingesehen? Denn bei der Umsetzung vor Ort, da muss irgendwas geschehn! Die Barrieren in den Köpfen sind die Steine auf dem Weg habt Mut, die Zweifel sind schnell weggefegt. ES GIBT EINEN WEG, DEN KÖNNEN WIR GEMEINSAM GEHN DOCH MÜSSEN WIR ZUERST ETWAS GANZ SIMPLES VERSTEHN: INKLUSION - NIMM UNS IN UNSEREN STÄRKEN WAHR NUR INKLUSION; KOMMT MIT DEN UNTERSCHIEDEN KLAR iNKLUSION; SIE NIMMT UNS MIT, LÄSST KEINEN STEHN iNKLUSION, LÄSST NEUEN wIND DURCH ALLE LÄNDER WEHN!!


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